Die südlichste Region von Mary, mit seinen fruchtbaren Murgab-Flussoasen, hat die Menschen seit der Antike angezogen. Gleichnamige Hauptstadt der Region ist nicht nur der Ort, aus denen der berühmte UNESCO-Weltkulturerbe „Merv“, besucht werden kann, sondern auch die Ausgrabungsstätten der Margush-Zivilisation von der Bronzezeit insbesondere die archäologischen Überreste von Gonur Depe, die das das Zentrum von Margus-Zivilisation bilden .
Merv war, zu seiner besten Zeit, die regionale Hauptstadt der Seldjukiden aber die Händler haben die Oase wesentlich früher als „Ausgangspunkt“ verwendet. Merv diente als Knotenpunkt für mehrere Strecken, die Khorezm, Buchara und Samarkand im Norden mit Baktrien und Herat im Süden, mit dem Strom Murgabflußes, verknüpften. Auch heute hat Mary Region einen Eintrittspunkt in Afghanistan. Während der südlichen Grenzgebiete werden nur selten besucht, weil sie ein Teil von Nationalnaturschutzgebiet sind, Mary und ihre vielen historischen Stätten haben immer mehr Gäste, die die alte Seidenstraße-Atmosphäre erleben wollen. Mary ist eine angenehme Stadt an sich, mit einem lebhaften „grünen“ Bazaar und zu gleicher Zeit ist der Gastgeber des berühmten Museums der Ethnografie und Geschichte.
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Highlights
Stadt Mary
Mary ist eine typische Provinzstadt, die in den 1880er Jahren von den zaristischen Armeen als nächster großer Knotenpunkt für das transkaspische Eisenbahnprojekt gegründet wurde. Sie ist Nachfolgerin der Stadt der Bronzezeit Margush und dem mittelalterlichen Merw.
Ein Besuch auf dem Zentralen Basar ist für sich genommen schon interessant, betrachtet man die alten Steinbauten jedoch genauer, findet man Überreste eines zaristischen Badehauses und eines Teehauses. Ebenfalls einen Besuch wert sind die russisch-orthodoxe Kirche Prokovskaya, die Kunstgalerie und eine große, neu gebaute Moschee.
Museum Mary
2009 an seinem neuen Standort eröffnet, befindet sich das Museum in einem eindrucksvollen, achteckigen Gebäude und beherbergt die größte Sammlung von Artefakten aus den größten BMAC-Ausgrabungsstätten der Bronzezeit von Margush.
Neben den hallen mit historischen Gegenständen besitzt das Museum eine gute Abteilung mit örtlicher Flora und Fauna, sowie eine wundervolle Ethnographie-Halle, in der typische Elemente des örtlichen nomadischen Lebensstils zu finden sind: Haushaltsgegenstände, Schmuck, bestickte Trachten, Musikinstrumente, eine Jurte und ein dekoriertes Pferd und Kamel.
Historischer Park Merw
Merw, das am früheren Ufer des Flusses Murghab liegt, war der wichtigste Knotenpunkt der Seidenstraße in der Region, und erblühte besonders als regionale Hauptstadt unter dem Seldschuken-Statthalter Sanjar.
Merw ist der gemeinsame Name für fünf städtischen Zentren, die in unterschiedlichen Zeiträumen unter unterschiedlichen Namen vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 18. Jahrhundert n. Chr. bestanden. Die gesamte Fläche von Merw mit 120 Ha wurde 1999 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Merw – Erk Kala
Erk Kala zeigt die ersten Schritte im Prozess der Urbanisierung in Merw. Der kleinste und älteste Ort, auch als Alexandria-Margiana bekannt, umfasst 20 Hektar und wurde von massiven Mauern und einem Wassergraben umschlossen.
Der einzige Zugangsweg besaß eine Rampe, die direkt in die Stadt führte. Die Archäologin Georgina Hermann beschrieb ihn als ‘Einen der imposantesten Orte in Merw.’ Die Stadtmauer wurde bis in die frühe islamische Zeit, als sowohl Erk als auch die Erweiterung Gyaur Kala langsam aufgegeben wurden, ständig verstärkt.
Merw – Gyaur Kala
Die Seleukiden fügten eine zweite Stadt mit Stadtmauer hinzu (4. Jahrhundert v. Chr.), heute bekannt als Gyaur Kala, nach Expertenmeinung handelt es sich dabei jedoch um Antiokhia-Margiana. Der Grundriss der Stadt mit 360 Ha zeigt ein hellenistisches Raster.
In der Mitte befindet sich die jetzt nicht mehr erkennbare Ruine einer Moschee. In der südöstlichen Ecke befindet sich ein Hügel mit den Überresten einer buddhistischen Stupa und eines Klosters. Zu den bedeutenden Funden gehörten die ’Merw-Vase’ und der Lehmkopf einer Buddha-Statue, die sich heute beide im Nationalmuseum von Ashgabat befinden.
Merw – Sultan Kala
Die regionale Hauptstadt der Seldschuken, bestehend aus einer ark (Regierungsviertel), einer shakhristan (Zitadelle) und einem rabat (Basar), die Damaskus und Jerusalem in Größe und Bevölkerung weit übertraf.
Heute wird die seldschukische Zitadelle Sultan Kala genannt. Angrenzend an seine beiden Vorgänger und mit ovaler Form besitzt der Ort eine Fläche von zirka 630 Hektar. In Luftbildern ist noch der Grundriss sichtbar. Unter allen Städten von Merw ist die diese mittelalterliche Seldschuken-Stadt vielleicht die wichtigste.
Merw – Abdulla Khan und Bairamali Khan Kala
Einige Kilometer südlich der Ruinen des mittelalterlichen Sultan Kala finden wir die nachmittelalterliche Stadt, heute bekannt als Abdullakhan Kala, in der Zeit gebaut, in der das Gebiet von den Timuriden beherrscht wurde.
Obwohl es sich um eine der stärksten und am besten befestigten Städte im Gebiet handelte, erreichte Abdullakhan Kala nie die Bedeutung seiner Vorgänger, auch wenn die Stadtmauern immer noch beeindruckend sind. Bairamali Khan Kala (19. Jahrhundert) war die letzte mittelalterliche Stadt mit Lehmmauern. Sie ist nur schlecht erhalten.
Merw – Mausoleum von Sultan Sanjar
Der Höhepunkt eines Ausflugs nach Merw ist ein Besuch im Mausoleum von Sultan Sanjar, dessen hohe Backsteinmauern, die immer noch die Landschaft dominieren, als Orientierungshilfe für reisende Karawanen dienten.
Dieses Gebäude mit zentraler Kuppel ohne Portal ist typisch für den Baustil von Khorasan. Das Mausoleum wurde von Mohamed, Sohn von Atsyz von Serakhs, geschaffen. Seinen Namen finden wir auf einem Medaillon unter der Kuppel des Mausoleums.
Merw – Shahriar Ark
Während der Herrschaft des Seldschuken Sultan Sanjar wurde die Shahriar Ark errichtet - eine Zitadelle in einer Zitadelle, beschützt von den eigenen Mauern und einem Graben. Sie beherbergte wichtige staatliche und militärische Gebäude.
Eines dieser Gebäude, das heute “kepterkhana” genannt wird, besitzt eine interessante Wellenstruktur und ist der am besten erhaltene Teil der Zitadelle. Die Wände sind bis zu einer Höhe von etwa 4,5 m erhalten, die Funktion ist jedoch weiterhin unklar: von der Bibliothek bis zum Taubenhaus.
Merw – Mausoleum von Ibn Zaid
Ein weiteres Denkmal aus der Zeit der Seldschuken-Herrschaft ist das Mausoleum mit bemerkenswerten Innendekorationen, das Mohamed ibn Said gewidmet ist. Es ist immer noch unklar, wessen Schrein sich im Inneren befindet.
Lokale Legenden sprechen von Mohamed Said ibn Zeid ibn Ali Zeinal Abedon ibn al- Husein ibn Ali-Talib, einem bekannten schiitischen Lehrer und direkter Nachkomme des Propheten Ali. Obwohl dieser vier Jahrhunderte vor dem Bau des Mausoleums starb, befindet sich sein Name auf der Inschrift im Inneren des Mausoleums.
Merw – Schrein und Pilgerstätte von Yusuf Hamadani
Der wichtige Komplex umfasst eine vor kurzem gebaute Moschee mit Minarett, den Schrein und das Grab von Yusuf Hamadani (gestorben 1140), ein timuridischer iwan (Portal), ein Gebetsraum und ein Gästehaus für Pilger.
Yusuf Hamadani war ein berühmter Sufi-Gelehrter aus dem 12. Jahrhundert und der erste einer Gruppe von zentralasischen Sufi-Lehrern, die den Naqshbandi-Orden gründeten. Er wurde 1048-49 in einer kleinen Siedlung mit dem Namen Bezendjird geboren, in der Nähe der berühmten iranischen Stadt Hamadan.
Merw – Komplex Kyz Kala
Auf dem Gebiet des alten Merw sind noch zwei herausragende massive Monumente aus der Zeit der Sassaniden zu sehen - großer Kyz Kala und kleiner Kyz Kala (6.-7. Jahrhundert).
Der türkische Name (’Kyz’ bedeutet in allen Turksprachen ‘Mädchen’) spiegelt wahrscheinlich nicht die tatsächliche Herkunft oder Funktion der Bauten wider. Diese rechteckigen Lehmburgen - ‘Koshks’ besitzen eine interessante Architektur und sind von außen mit gewellten Mauern und verschiedenen Gewölben verziert.
Merw – Ashkhabi-Schreine
Ursprüngliche Gruppe von Gräbern aus der Zeit nach dem Tod des Propheten Mohamed, als ashkhabi (“Begleiter/Unterstützer des Propheten”) zur Verbreitung des islamischen Glaubens in der Umgebung beitrugen.
Die Gräber von zwei askhabs sind von Al Khakam Gifari (gestorben 670) und Bureyda Al Aslami (gestorben 681). Die Gräber wurden zum Zeitpunkt ihres Todes angelegt, im 15. Jahrhundert (Zeitalter der Timuriden) wurden aiwans und im 19. Jahrhundert wurden von Guljemal Khan über den Gräbern Mausoleen errichtet.
Merw – Eishäuser
Auf den Feldern rund um Merw kann man verschiedene Eishäuser (etwa 15. Jahrhundert, Herrschaft der Timuriden) sehen. Diese befinden sich über dem Boden und unterscheiden sich von den sordoba zum Wasser sammeln.
Es handelt sich um einen außerordentlichen Kegel aus Lehm, der direkt auf dem Boden errichtet wurde, um dicht gepackten Schnee zu speichern. Die ursprüngliche Höhe ist schwer zu bestimmen.
Margush und Gonur Depe
Seit 1971 machten archäologische Teams Entdeckungen, die die Bedeutung dieses Gebiets als mögliches fünftes Zentrum der antiken Zivilisation, neben Mesopotamien, Ägypten, Indien und China, offenbarten.
Durch Forschungen wurde festgestellt, dass sich das Zentrum der Bevölkerung im 2. Jahrtausend v. Chr. weg von den Oasen der Kopetdag-Ebenen im südlichen Turkmenistan hin zu der Oase des Flussdeltas des Murghab verlagerte. Gonur Depe war das Zentrum von “Margush’ und unterhielt direkte Beziehungen mit Baktrien im Norden Afghanistans.
Moschee Talkhatan Baba
Die Moschee Talkhatan Baba liegt am Fluss Murgab in der Nähe der Stadt Yolotan. Sie ist kunstvoll mit Backsteinen verziert und wurde 1095, während der großen Zeit der Seldschuken-Herrschaft in dieser Region, errichtet.
Die Moschee gilt als ausgezeichnetes Beispiel dieses Baustils und eine der am besten erhaltenen Moscheen, die den Stil der Baumeister der Seldschuken zeigen. Hier befindet sich das Grab des mystischen Scheichs Talkhatan Baba.
Ahun Baba Madrassa
In der Nähe liegt Ahun Baba, eine Koranschule (19. Jahrhundert n. Chr.), die Kyrk Gummez (oder vierzig Kuppeln) genannt wird, weil sie aus einem Innenhof besteht, der von einem quadratischen Bau mit 10 Kuppeln auf jeder Seite umgeben ist.
Die Koranschule Ahun Baba ist nach einem lokalen Mullah-Lehrer benannt. Die Koranschule befand sich auf dem Weg vom Zentrum der mittelalterlichen Seidenstraße zum Soltanbent Dam. Sie wird von der örtlichen Gemeinschaft der Belutschen besucht, die in den umliegenden Dörfern lebt.
Mausoleum Serakhs Baba
Das alte Serakhs (6. Jahrhundert v. Chr. - 19. Jahrhundert n. Chr.), eines der größten archäologischen Denkmäler des südlichen Turkmenistans, ist ein urbane Stätte am Oberlauf des Flusses Tejen nahe Serakhs.
Serakhs war das Zentrum einer reichen Oase und Handelsknotenpunkt zwischen Merw und Nishapur, mit einer Zitadelle, die von einem ummauerten shakhristan und einem großen rabat umgeben war. Innerhalb des shakhristan befindet sich das Mausoleum von Abul-Fazl (Serakhs Baba), 1024 erbaut, ein Meisterwerk der Architekturschule Serakhs.
Höhlenkomplex Yekedeshik
Der Komplex Yekedeshik liegt in der Nähe von Tagtabazar, das von Mary aus in einer anstrengenden 8-Stunden-Fahrt erreicht werden kann. Die Höhlen erstrecken sich entlang des steilen rechten Ufers des Flusses Murgab und über die Karabil-Höhe.
Eine Oberflächenuntersuchung der Umgebung zeigte eine Reihe von ähnlichen Höhlen, das ganze rechte Ufer des Murgab entlang. Diese erstrecken sich bis in das benachbarte Afghanistan. Angeblich waren die Höhlen buddhistische Komplexe, in den Nachbarländern ist eine große Anzahl davon noch erhalten.