Turkmenen sind türkisch sprechende Menschen mit nomadischem Ursprung (ähnlich wie die kasachischen Steppennomaden und die kirgisischen Bergnomaden, aber anders als die persischsprachigen Tadschiken oder die türkischsprachigen angesiedelten Usbeken). Während die Mehrheit von ihnen im Landesgebiet von Turkmenistan lebt, findet man auch im Iran, in Afghanistan und sogar in Syrien und dem Irak eine erhebliche Anzahl von Turkmenen.
Turkmenen gehören zum sunnitischen Zweig des Islams, respektieren jedoch eine Vielzahl von örtlichen Traditionen, Bräuchen und Ritualen. Alte islamische Bauwerke, beispielsweise Moscheen und Mausoleen, dienen häufig auch als Ziel für eine Pilgerreise. Besonders Mausoleen und Gräber lokaler hochgestellter Persönlichkeiten ziehen einen konstanten Zustrom von Menschen an, die für einen Wunsch beten, ein Grab oder ein anderes bedeutendes Denkmal umschreiten und ein Stück Stoff festbinden, einen kleinen Steinhaufen bauen oder einen symbolischen persönlichen Gegenstand dort lassen, in der Hoffnung, dass ihre Wünsche wahr werden. Zu den beliebtesten Zielen für Pilgerfahrten in Turkmenistan gehören die Gräber von Gozli Ata in der Nähe von Nebitdag, Parau Bibi in der Nähe von Serdar (Kyzyl Arvat), Said Jemaleddin in Anau, Kyz Bibi in Nohur, Yusuf Hamadani und Ibn Zayd in Merw, Kyrk Molla und Najmeddin Kubra in Kunya Urgench, Meane Baba in Meane, Serakhs Baba in Serakhs und Kyrk Kyz in Kugitang.
Seit dem Erscheinen der türkischen Oghusen (Guzz) (10. Jahrhundert n.Chr.) lebten die Turkmenen-Stämme in Jurten-Siedlungen und zogen mit ihren Kamel-, Schaf- und Ziegenherden durch die Wüstenoasen. Neben der Sorge für Familie und Haushalt waren Frauen mit komplizierten Stickereien für Bekleidung, Stricken, Seidenweben und Teppichknüpfen beschäftigt, während Männer sich mit ihren Herden und Pferden beschäftigten und Meister im Töpfern und in der Schmuckherstellung waren.
Für die umherziehenden Stämme war der wichtigste öffentliche Treffpunkt der Basar. Der Handel mit Vieh, lokalen landwirtschaftlichen Produkten und Kunsthandwerk brachte große Menschenmassen zusammen, die aus weit entfernten Orten kamen. Neben Teppichen, Schmuck und Seide wurden Melonen und Trauben verkauft. Auch heute noch erfüllt der Basar diese wichtige Funktion. Jede lokale Siedlung hat ihren eigenen täglichen Basar, einmal pro Woche sind auf dem Basar auch Händler aller umliegenden Dörfer und Bezirke vertreten. Das beste Beispiel für einen solchen Basar können wir auf dem Tolkuchka-Basar etwas außerhalb von Ashgabat sehen. Er ist der größte in Zentralasien und mit dem Sonntagsbasar in Kashgar (China) vergleichbar. Dieser Basar findet donnerstags, samstags und sonntags statt. Weitere Basare, die einen Besuch wert sind, sind die Sonntagsbasare in Turkmenabad oder Mary.
Auch bei Familienfeiern kommen viele Menschen zusammen, jeder in seiner besten, stark dekorierten Kleidung, und genießen Musik und Tanz.
In der turkmenischen Tradition bleibt die Hochzeit das farbenprächtigste gesellschaftliche Ereignis. Feiert eine turkmenische Familie eine Hochzeit oder “toy” (wörtlich: Fest), werden viele Gäste eingeladen und die ganze Nachbarschaft hilft bei der Feier, indem sie Geschirr bringen und Gerichte kochen. Jeder Vorbeigehende wird zum Mitfeiern eingeladen. Die Hochzeit ist ein sehr langwieriges Verfahren, das mit der Vermittlung der Partner beginnt. Der Verehrer schickt Heiratsvermittler zu den Eltern des Mädchens. Die Heiratsvermittler - Verwandte des Verehrers - bringen den Eltern des Mädchens großzügige Geschenke und bitten um ihre Zustimmung. Dann werden Brautpreis und Hochzeitsdatum vereinbart. Wenn eine turkmenische Braut in das Haus des Bräutigams kommt, bieten beide Mütter der Braut und den Gästen Süßigkeiten an, um der Braut ein süßes Leben zu wünschen. Den Kindern geben Sie Spielzeug, damit die Braut Kinder haben wird. In diesem Moment werfen die jungen Männer telpeks –traditionelle Pelzmützen, um Braut und Bräutigam ein langes Leben zu wünschen. Jedes Wort und jede Bewegung bei dieser Zeremonie ist voll von Bedeutung. Bei dieser Familienfeier finden immer verschiedene Spiele und Wettkämpfe statt. Während der Zeremonie “gushak chozdurme” oder Abnehmen der Schärpe (Taillenband des Bräutigams), sind Braut und Bräutigam in traditionelle Kostüme gekleidet. Der Bräutigam trägt einen roten Seidenmantel mit einer selbstgewebten scharlachroten Schärpe und einen zotteligen Hut aus schneeweißem Schafspelz. Die Braut trägt ein langes Seidenkleid, ihr Kopf wird durch den traditionellen Umhang bedeckt und ihr Mund wird von einem speziellen Tuch des Schweigens geschlossen.
Turkmenische Frauen haben niemals das ganze Gesicht verhüllt. Die Legende besagt, dass die Turkmenen aus dem Licht des großen Schöpfers entstanden sind, daher sollen ihre Gesichter offen für die Sonne sein. So sind Turkmenen für ein Fest gekleidet. Die bestickten Kleider und die Seidenkopftücher zeigen, für welchen Stamm sie stehen, die Kleidung wird durch aufwendigen Gold-auf-Silberschmuck abgerundet.
Der turkmenische telpek ist nur ein Teil der traditionellen Männertracht der Turkmenen. Sie gibt der Person eine Reihe von Pflichten - seine Familie zu schützen, weise zu sein und in Würde zu leben, zu seinem Wort zu stehen und barmherzig zu sein. Wenn die Braut den Hut des Bräutigams nimmt und seine Schärpe abnimmt, bedeutet das, dass sie ihrem Mann immer dienen will.
Wenn Sie daran interessiert sind, eine Hochzeitsfeier anzusehen, planen Sie in Ashgabat einen Besuch einer Folklore-Show ein. Legen Sie Ihre Reise so, dass Sie sich an einem Donnerstag, Samstag oder Sonntag in Ashgabat aufhalten, damit Sie den Basar Tolkuchka besuchen können.
Die Kleidungsstücke der turkmenischen Frauen sind wirkliche Kunstwerke. Diese wurden auf den einfachen horizontalen Webstühlen gewebt und verziert mit den luxuriösen handgefertigten Stickereien. Der jeweilige Stil der Kleidung unterscheidet Turkmenen von anderen zentralasiatischen Völkern und neben der dekorativen Rolle den Zweck die Trägerin oder den Träger von bösen Geistern und Blicken zu schützen hat.
Die Turkmenen haben innerhalb der mehreren Jahrhunderte ihren einzigartigen Kleidungsstil aufbewahrt. Die traditionellen Kurte und Tschirpe (Mäntel mit den Scheinärmeln, die auf dem Kopf getragen werden), Kleider (Köjnek), Tücher und Schals warden heute genauso hergestellt wie von mehreren Jahrhunderten. Die sind einfach in Form und anpassen sehr gut an die örtlichen klimatischen Bedingungen. Bevor ein Seidenkleid (Köynek) genäht wird, werden die langen schmalen Bände von Keteni (dem handgewebten Seidenstoff) zusammengenäht, und dann zu einem Kleid zugeschnitten.Die schmalen Bände von Keteni (handgewebter Seide) sind mit gelben Streifen an den Rändern verziert, die man später an der fertigen Ware sehen kann. Der Baumwollestoff wird für die Herstellung der Kleidung für Alltag verwendet. Tschirpe, Kopfbedeckung in Form vom Mantel mit Scheinärmeln, reich verziert mit Stickereien, wird von Frauen in besonderen Fällen getragen, im Alltag haben die vereinfachte Variante dieses Kleidungsstücks, Kürte, die nach gleichem Prinzip getragen wird. Außer Tschirpe und Kürte, die wie es schon erwähnt wurde, auf dem Kopf getragen werden, ist die untere Partie des Gesichtes der turkmenischen Frau mit dem Tuch (Gynach) versteckt, der seinerseits auch mit bunten Stickereien und Quasten an den Rändern verziert.
Zu sehr beliebten und populären Kleidungsstücken gehören auch die gestrickten, mit nationalen Mustern verzierten Socken, Jorab. Diese werden hauptsächlich in der kalten Jahreszeit und das ganze Jahr zu Hause getragen. Man strickt Jorap aus Kunstfaden oder Schaf- und Kamelwolle, verziert die mit dem nationalen Muster oder stilisierten floralen Ornament. Unverheiratete Jungen und Mädchen tragen die bunt gestickten Mützen, Tahja. Die gehören auch zur Schul- und Studentenuniform.
Der traditionelle Teil der männlichen Nationaltracht ist Don, der leichte Mantel aus Baumwolle, dessen Ränder auch mit nationaler Stickerei verziert sind. In den kalten Winter in der Wüste trägt man den Pelzmantel, mit Pelz nach innen, den aus Schafffell genäht und die äussere Seite des Mantels mit Farbstoff aus Granatäpfelschale gefärbt wird. Diese heißen Don auch. Die Kopfbedeckung der Männer, Telpek, ein notwendiges Attribut der Nationaltracht, aus langhaarigem Fell sieht Telpek besonders interessant aus.
Die einzigartigen Exemplare der alten und modernen Kleidungsstücke der Turkmenen erwarten Sie in dem Ethnographischen Nationalmuseum Aschgabat, sowie auf dem größten Basar Zentralasiens in der Nähe der turkmenischen Hauptstadt.
Neben Nationalkleidung gehört zur turkmenischen Kultur auch die Herstellung von einmaligen Schmuckstücken. Die verschiedenen Stämme dieses Volkes haben im Laufe der Jahrhunderte ihren eigenen Stil und Form des Schmucks erstellt, die heute uns wirklich bewundern. Die massiven aus Silber, manchmal vergoldeten Schmuckstücke, werden meistenteils mit Türkis (bei den Turkmenen des Yomud Stammes) oder mit Sarder (bei dem Stamm Tekke) inkrustiert.
Die Juwelierkunst der Turkmenen entstand von mehreren Jahrhunderten her, aber heutzutage die ältesten Schmuckstücke datiert man aus 19. Jh. Es beurteilt sich hauptsächlich nach Zweitverwertung des Edelmetalls von dem alten Schmuck zur Herstellung der neuen Sachen. Besonders volle und interessante Sammlung von turkmenischen nationalen Schmuckstücken stammt aus 30-er Jahren des 20. Jh.
Zu den feierlichen Anlässen haben die Turkmeninnen die besondere mit Edel - und Halbedelsteinen inkrustierte Schmuckgarnitur aus Silber. Es gibt auch eine spezielle Brautschmuckgarnitur, die mehr Stücke enthält, und den Schmuck für Kinder. Laut Volksglauben der Turkmenen kann der Schmuck seinen Inhaber gegen bösen Blicke und Krankheit schützen.
Geschickte turkmenische Juweliere herstellen nicht nur Schmucksachen, sondern auch die wunderschönen, feinen Messergriffe, Schwerter und Pferdegeschirr für die Achal-Tekkiner. Unten finden Sie die Beschreibungen von besonders beliebten und populären Schmuckstücken der Turkmenen:
Gulyaka und Gursaktscha | Ist der beliebteste Frauenschmuck. Runde oder ovale Brosche, die Frauen auf dem Kleiderkragen tragen. |
Guppa |
Die kegelartige Verzierung des oberen Teiles der nationalen Mütze Tahja bei den unverheirateten Frauen und kleinen Mädchen |
Tschekelik |
Schläfenanhänger, meist mit Karneol oder rotem Glass inkrustierter ist Frauenschmuck, der auch zum nationalen Brautkleid gehört, aber wird von unverheirateten Mädchen auch getragen. |
Gulakchalka |
Sehr populäre Ohrringe der Frauen aus dem Stamm Yomud. Die haben runde Form, was die Sonne symbolisiert, mit auseinanderlaufenden am unteren Rand Strahlen. Die Frauen des Stammes Tekke tragen oft die längeren Anhänger, die Tenetschir heißen. |
Bilesik |
Die verzierten massiven Armreifen, manchmal mit beliebtem Karneol inkrustiert, bestehen aus mehreren mit einander verbundenen Armbändern, die ein breites, bis zum Ellbogen, Armband bilden. |
Satschlyk |
Frauenhaarschmuck (Satsch ist Haar aus Turkmenischen), wird an den Zöpfen getragen, hat eine längere Form mit den Schellen an den Spitze, die beim Gehen einen melodiösen Schall angeben. |
Jüzyk | Dekoration für die Hände in Form von fünf durch eine Kette verbundenen und befestigten zur einen silbernen Platte am Handgelenk Ringen. |
Bukow | Brustschmuck, eine Art von Ketten, rechteckig in Form, sehr reich verziert mit Sarder. |
Ildirgitsch |
Schläfenanhänger von Frauen des Stammes Tekke. Besteht aus mehreren Silberplatten, die größte davon Egme ist mit Sarder in der Mitte verziert. |
Gynatsch udzhi | Die Anhänger längerer Form, die zu den Kopftuch Gynatsch angeheftet werden. |
Boyun Towuk | Massive Halskette aus Silber, die in der Mitte ein Medaillon enthält. Wird eng um den Hals unter dem Kinn zugeschnallt. |
In einigen Schmuckstücken werden von Juwelieren die hohlen Röhrchen für die Inschriften (in meisten Fällen sind das die Suren aus dem Koran) gelassen, die den Träger von bösen Geistern, Unglück und Krankheit schützen müssen. Hier sind die Nennungen der einigen von denen:
Kejkep | Die kleinen, mit Silberplatten, Sarder und Karneolen verzierten Täschchen aus dem Leder, die durch den Hals am Gürtel getragen werden. In denen werden die Auszüge aus dem Koran aufbewahrt. |
Eginlik | Kunstvoll dekoriertes Amulett für die stillende Mutter, das Muttermilch vor dem bösen Blick schützt. |
Atscharbag | Das quadratische Täschchen für religiöse Inschriften, wird hauptsächlich von Turkmenen des Stammes Tekke getragen. |
Tumar | Die reich mit Türkis und Sarder inkrustierte Brosche mit dem hohlen Röhrchen im unteren Teil, das auch für Aufbewahren der Auszüge aus dem Koran dient. |
Gotsch Bojunguz | Dekoriertes Amulett in Form von einer Brosche für Jungen, das an das Hemd zugenäht wird. |
Besser können Sie die wunderschönen Exemplare des turkmenischen Nationalschmucks im Nationalmuseum Aschgabat kennenlernen. Auf dem größten Basar Zentralasiens Altyn Asyr, der auch für die Schmucksachenfreunde einem Besuch wert ist, besonders gefallene Sachen auch gekauft werden können. Aber wenn Sie auf der Straße einen Hochzeitszug treffen, können Sie selbst den Luxus und Eleganz des nationalen Schmucks schätzen.
Ein turkmenisches Sprichwort sagt: 'Breite deinen Teppich aus und ich sehe was du in deiner Seele hast'.
Der Teppich für Turkmenen gilt als ein Maß der Schönheit, Güte und Glück der Menschen, erzählt über die Geschichte der Turkmenen, zeigt die Beziehung zu den Vorfahren.
Im Leben der Turkmenen sind die Teppiche ein wesentliches Attribut. Im Laufe der mehreren Jahrhunderten Reisende, die Territorien des modernen Turkmenistans besuchten, zeugten von einmalig schönen handgeknüpften Teppichen.
Obwohl die Teppichherstellung noch in Seldschukenzeit den Turkmenen bekannt wurde, ersten schriftlichen Erwähnungen stammen von bekanntem Marco Polo aus 13. Jh.
Der Marokkaner Ibn Batutta ein Jahrhundert später schrieb über die schönen geknüpften Teppiche aus Wolle in den Häusern der Bewohner in Urgentsch (Gurgandsch, Kunya-Urgentsch) und Seidenteppiche im Palast von mongolischem Statthalter Kutlug Timur.
Die Abbildungen der turkmenischen Teppiche kann man auf den Gemälden der Künstler der Renaissanceepoche und timuridischen Miniaturen Schahname (15. Jh.) sehen.
Die Vertreter der turkmenischen Stämme Salor und Tschovdur gelten als erste Hersteller der Teppiche (11.-13. Jh.). Zum Ende des 19.Jh. erschienen die Tekke und Saryk handgeknüpften Teppiche auf den Märkten von Buchara.
Für die Herstellung der Teppiche wird die weiße, graue oder schwarze Schafwolle von Frühlingsschur verwendet, manchmal werden auch zur Wolle Seiden- und Baumwollfäden beim Knüpfen eingemischt. Das vorbereitete Garn färbte man früher mit natürlichen Farbstoffen, was die tiefen und reinen Farben vermittelte. Die rote Farbe wurde aus Krappwurzel, blaue aus den Blättern des Rhabarbers und Staudenknöterich gewonnen.
Später werden schon die Anilinfarbstoffe verwendet. Teppiche und Teppichartikel knüpft man auf einfachen horizontalen Webstühlen. Der Kettfäden vor dem Knüpfen wird straff und glatt auf dem Webstuhl aufgespannt. Zwischen den Kettfäden werden die anderthalbfachen und doppelten Knoten geknüpft und die Spitzen mit dem speziellen Messer abgeschnitten. Die Knoten müssen so dicht zu einander geknüpft werden, so dass 1 dm³ von 2600 bis 6400 Knoten enthalten kann. Nicht ohne Grund sagt das alte Sprichwort, dass es viel leichter mit einer Nadel in der Wüste den Brunnen auszugraben, als einen Teppich zu knüpfen.
Neben den Teppichen innerhalb der mehreren Jahrhunderten knüpften die Turkmenninen auch verschiedene Teppichartikel. Da sind die Nennungen der einigen von denen:
Haly | Der Teppich für den Fußboden. |
Ensi | Türteppich, der Eingang in eine Jurte verhängte. |
Gapalyk | Ähnlicher Ensi Türteppich, der von inneren Seite der Jurte sich befand. |
Germetsch | Teppichartikel für die Türschwelle. |
Namazlyk | Gebetsteppich. |
Due duzlyk | Der kleine Teppich, der die Knie des an einem Brautzug teilnehmenden Kamels schmückt. |
Kedzhebelik | Dekoration aus geknüpften Teppichen fürs Kamel, das an einem Brautzug teilnimmt. (Kedzhebe auf Turkmenisch heißt Brautzug). |
At haly | Geknüpfte Pferdedecke. |
Yklyk | Spindeltasche. |
Torba | Geknüpfte Tasche zur Aufbewahrung der kleinen Sachen. |
Churdzhun | Reittasche. |
Tschuval | Die Tasche zur Aufbewahrung der größeren Sachen. |
Außer den geknüpften Teppichen sind die gewobenen Teppiche auch besonders unter den Turkmenen populär. Die Herstellungsweise von gewobenen Teppichen ist viel einfacher, deswegen werden die öfter als geknüpfte benutzt.
Die unter den Steppenvölkern von alters her erfundene Methode der Filzherstellung ist heute von Turkmenen sehr beliebt und verbreitet. Die Nomaden in der Wüste bedeckten mit Filz ihre mobilen Häuser - Jurten, aus diesem Material wurden auch die Kamel- und Pferdedecken, Taschen für die Aufbewahrung verschiedener Waren, Mäntel für Hirten gemacht. Die aus buntem Filz gemachten Filzteppiche sind heute in jeder Familie unentbehrlich. Das Ornament mit verschwommenen Rändern auf solchen Teppichen ist größer, mit sanften Abstufungen der Farben. Unter anderen oft benutzten Motiven ist stilisiertes Schafbockgehörn, Lebensbaum, Vogelkrallen oder Katzenauge.
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